FEBRUAR: Bio-Kontrolle | Weinbautagung | CO2-Fußabdruck

Der Blog für Februar beginnt mit etwas, das eigentlich noch im Januar war: Am 30. Januar hatten wir nämlich unsere jährliche Bio-Prüfung. Dabei kommt ein Kontrolleur oder eine Kontrolleurin ins Weingut und prüft, ob alle Regelungen für den bio-zertifizierten Weinbau eingehalten werden. Es geht hier zum Beispiel um den Pflanzenschutz und die Weinbereitung, aber auch um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Bei unserer Umstellung zum Bio-Weinbau 2013 haben wir uns bewusst für das Label Bioland entschieden, weil uns hier der ganzheitliche Ansatz besonders überzeugt: Alle Bereiche des Betriebs, auch unabhängig vom Weinbau werden betrachtet, dazu gehört bei uns beispielsweise die Hühnerhaltung und der Anbau unserer Tafeltrauben. So sind wir nun schon 10 Jahre Mitglied bei Bioland! Unsere Überzeugung im Betrieb hat über die Jahre natürlich auch unsere Lebensweise im Privaten als Familie beeinflusst: Wir setzen zum Großteil auf Bio-Lebensmittel, kaufen bei Unverpackt ein, stellen unser eigenes, festes Spülmittel her und so weiter. Die Möglichkeiten, der Umwelt etwas Gutes zu tun sind so vielfältig, da ist für jeden was dabei – aber was der Eine mit Leichtigkeit umsetzt, ist für den Anderen vielleicht undenkbar. Auch das müssen wir immer im Hinterkopf behalten: Nur gemeinsam lässt sich etwas bewegen und jede Maßnahme hilft!

Im Rahmen der Bioland-Weinbautagung sind Tim und Thomas Mitte Februar nach Südtirol aufgebrochen. Nach einer nervenaufreibenden Odyssee mit der Deutschen Bahn sind die beiden schließlich heil in Bozen angekommen und durften an Vorträgen, Proben und Führungen zum Thema „Neue Strategien für erfolgreichen Öko-Weinbau“ teilnehmen. Mit reichlich Inspiration und neuen Ideen im Gepäck sind sie nach drei programmreichen Tagen wieder wohlbehalten in Wintersheim angekommen.

Eine der Ideen, die Tim und Thomas von der Weinbautagung mit nach Hause gebracht haben, war die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks für unsere Weine. Gemeinsam mit Johannes Dries von der Landwirtschaftskammer haben wir alle Bereiche unserer Weinherstellung betrachtet und ausgewertet. Dazu gehörten Details, wie zum Beispiel das Gewicht von Weinbergspfählen, wie oft Kartons wiederverwendet werden oder wie alt unsere Weinberge im Durchschnitt sind. Das reine Endergebnis ist für uns allerdings weniger relevant, als die Schlussfolgerungen, die wir aus dessen Zusammensetzung ziehen können. Hier sieht man nämlich, dass die größten Verursacher von Treibhausgasen die Glasflasche und der Verbrauch von Diesel sind. Auf Platz drei und vier folgen noch der Drahtrahmen in den Weinbergen und die Pflanzenschutzmittel, hier ist aber lediglich von Nebenschauplätzen zu sprechen. Alles andere – Strom- und Wasserverbrauch, der Einsatz von Hilfsmitteln im Keller, oder der Transport von Paketen mit der Post – ist, zumindest bezogen auf die Treibhausgasemissionen, zu vernachlässigen. Glasflasche und Dieselverbrauch sind die Themen, die zu bearbeiten sind. Einige Ideen dazu haben wir schon, dazu gehört die Verwendung von Bag-in-Box – Systemen als Gebinde für Weine und Saft. Dabei handelt es sich um Kunststoff-Beutel, die mit Flüssigkeit gefüllt in einem Karton liegen und über einen Zapfhahn zu bedienen sind. Solche Modelle kennt man beispielsweise vom Apfelsaft. So ließe sich ein großer Teil der Treibhausgase, die durch die schwere Glasflasche verursacht wird einsparen – allein schon aufgrund der größeren Gebinde, in der Regel beginnend bei 3 Litern. Ein weiterer Vorteil: Der Wein ist luftdicht abgeschlossen und verändert sich so selbst „angebrochen“ kaum. Der größte Kritikpunkt an Bag-in-Box ist die Wertigkeit, die hierdurch vermittelt wird. Leider wird diese Gebinde-Art oft immer noch mit Tetra-Pak – Wein und ähnlichem in Verbindung gebracht, steht also nicht gerade für Qualität. Völlig zu Unrecht natürlich, für uns alle heißt es also zukünftig: Solche Denkmuster ablegen und Vorreiter sein! Als ersten Schritt wird es bald unseren Traubensaft in Bag-in-Box geben. Beim Thema Dieselverbrauch sehen wir für uns als Betrieb vor allem eine Lösung: mehr Zukunftsweine anbauen! Zukunftsweine sind aus Rebsorten gekeltert, die widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten sind. So muss weniger gespritzt werden, Pflanzenschutzmittel kann eingespart und vor allem: Fahrten mit dem Traktor können vermieden werden. Ein praktisches Beispiel aus dem letzten Jahr: Tim hat unsere Weinberge mit herkömmlichen Rebsorten elfmal mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, die Zukunftsreben nur viermal! Zukunftsreben machen bereits 25% unserer Rebfläche aus, in Zukunft sollen es noch mehr werden. Auch dem jungen Verband „Zukunftsweine“ haben wir uns angeschlossen, um möglichst viele Mitstreiter zu sammeln. Unseren Zukunftswein gibt es übrigens auch im Shop: Vinum Futurum - Cabernet Blanc trocken

Im nächsten Blog gibt es unter anderem Infos zu Wine in Moderation. Schaut also wie immer regelmäßig auf all unseren Plattformen vorbei, um keine Neuigkeiten zu verpassen.

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